Vjekoslav Perica – Der Heilige Petar und der Heilige Sava. Sakrale Symbole als Metaphern historischer Veränderungen 2009.
Vjekoslav Perica ist in Split geboren, wo er ein klassisches Gymnasium besuchte und Jura studierte. Vor dem Krieg verfasste er für die Wochenzeitung „Nedjeljna Dalmacija (1988-1991) regelmäßig eine Kolumne „Glaube und Politik”. 1991 geht Perica in die USA und promoviert an der Twin Cities University in Geschichte. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter ist am Institute of Peace und im Internationalen Woodrow Wilson Institute tätig. Lehraufträge an verschiedenen us-amerikanischen Hochschulen (Minnesota, Utah, South Illinois etc.). 2007 war er Fulbright Stipendiat in Belgrad. Vjekoslav Perica hat vor allem zu Kirche und Politik auf dem Balkan publiziert. In englischer Sprache wurde seine Arbeit Balkan Idols. Religion and Nationalism in Yugoslav States veröffentlicht. Seit 2008 ist Perica Professor an der Philosophischen Fakultät der Universität Rijeka.
Das Buch verfolgt den Bau zweier symbolisch miteinander verbundener Kirchen in Split im Zeitraum von einem halbes Jahrhundert. Es handelt sich um die katholische Kon-Kathedrale des Heiligen Peter und der serbisch-orthodoxen Gedenkkirche des Heiligen Sava. Im Hintergrund der Probleme die den Bau beider Kirchen begleiten, zeigen sich die tiefgreifenden historischen Veränderungen auf dem Gebiet des gemeinsamen jugoslawischen Staates und dessen ethnischer Nachfolger. Die beiden Gotteshäuser sind Identitäts-Symbole von Volk und Nation und Spiegel der serbisch-kroatischen Beziehungen. Ihre Interaktion im Kontext der historischen Veränderungen offenbart den jeweiligen Charakter der konkreten ethnokonfessionellen Nationalismen, der Beziehung zwischen Kirche und Staat, sowie der zwischenkirchlichen Beziehungen im Prozess der (Re-)Konstruktion im gleichen Zeitraum, in unterschiedlichen Staaten.