Srđan Atanasovski – Die Kartierung Altserbiens.
In den Fußstapfen von Reiseschriftstellern, auf den Spuren des Volksliedes.
(Mapiranje Stare Srbije. Stopama putopisaca, tragom narodne pesme).
Eine gemeinsame Veröffentlichung der Bibliothek des 20. Jahrhunderts und des Musikwissenschaftlichen Instituts der Serbischen Akademie der Wissenschaften und Künste.
Datum der Ersterscheinung: September 2017
218 Seiten.
Preis: 700 din
Srđan Atanasovski (1983) ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Musikwissenschaftlichen Institut der Serbischen Akademie der Wissenschaften und Künste. Seit 2016 arbeitet er als Dozent im Programm der SIT Western Balkans: Peace and Conflict Studies. Zuvor war er an zwei internationalen Projekten beteiligt, Figuring Out the Enemy (IFDT, Beograd) und City Sonic Ecology – Urban Soundscapes of Bern, Ljubljana and Belgrade (Universität Bern). Er erhielt Stipendien des Österreichischen Austauschdienstes und Promotions- und Postdoc-Forschungen. Das Buch ist aus der Dissertation „Musikalische Praxen und die Produktion nationalen Territoriums (Muzičke prakse i proizvođenje nacionalne teritorije)“ (Doktormutter Tatjana Marković) entstanden, die Atanasovski an der Musikwissenschaftlichen Fakultät der Universität in Belgrad 2015 verteidigt hat.
Die Idee von Altserbien und Makedonien ist grundlegend für die Ausformung des serbischen Nationalismus am Ende des langen 19. Jahrhunderts, da dadurch nationales Sentiment generiert wurde und die Notwendigkeit territorialer Expansion des serbischen Staates artikuliert wurde. Diese Idee hat auch grundlegend der Charakter des serbischen Nationalismus in der Epoche des Imperialismus bestimmt, der sich als irredentistisch und militant formierte, was letztlich in den Balkankriegen resultierte. Nahezu alle anderen gesellschaftlichen Fragen, die im Königreich Serbien auf der Tagesordnung waren, wurden dieser Idee untergeordnet. Dieser Prozess ist von großer Bedeutung auch für das Feld der Musik und die moderne serbische Musikwissenschaft, denn einige der musikalischen Werke, die Teil des Diskurses über Altserbien und Makedonien waren, wie etwa der „15 rukoveti“ von Stevan Mokranjac, wurden in das Fundament des musikalischen Kanons eingebaut und sie werden mittlerweile länger als ein Jahrhundert als Spitzenleistung der Musik aus dieser Epoche betrachtet. (Aus dem Vorwort).