Auch sie haben vom Krieg gesungen. Der Widerhall des Zerfalls Jugoslawien in der gegenwärtigen englischen und amerikanischen Literatur 2013
186 Seiten.
Preis: 600 din
Der Autor
Muharem Bazdulj, 1977 in Travnik geboren, studierte Anglistik und Amerikanistik in Sarajevo. Er schreibt regelmäßig Kolumnen für die Sarajevoer Wochenzeitung Dani, die Belgrader Wochenzeitung Vreme, für den Zagreber Zarez, die feuilletonistische website www.pescanik.net, sowie Forum aus Skopje und andere Zeitschriften auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawien. Darüber hinaus ist Muharem Bazdulj Redakteur der Zagreber Kulturzeitschrift „Tvrdja”, sowie der Sarajevoer Tageszeitung Oslobodjenje. Filigranski pločnici enthalten 50 Texte die in der Sarajeover Wochenzeitung Dnevnik in der gleichnamigen Kolumne von Muharem Bazdulj erschienen sind. In der Bibliothek des 20. Jahrhunderts ist von Bazdulj im letzten Jahr das Buch „Filigrane Gehsteige. Das bosnische Transitorium 2004-2008“ erschienen
Ausgehend von den Arbeiten Vesna Goldsworthy und Maria Todorova, aber auch den Forschungen von Božidar Jezernik sowie Omer Hadžiselimović skizziert Bazdulj die Präsenz des ehemaligen Jugoslawien (aber auch des Balkan insgesamt) in der englisch-sprachigen Literatur seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts bis zum Beginn der Kriege in den 1990er Jahren. Das zweite Kapitel fokussiert jene Literatur, die während des Krieges entstand, insbesondere von Autoren wie Susan Sonntag Josif Brodski, Salman Rushdie und Mark Ravenhill. Kriminal- oder Spionage-Romane von Colin Falconero und Frederick Forsyth sind Gegenstand des dritten Kapitels. Das folgende behandelt Werke, in denen der kriegerische Zerfall Jugoslawiens nur eine ornamentale Funktion zu haben scheint ( J.M. Coetzee, Paul Auster, Julian Barnes). Es folgt die Analyse von Arbeiten die den Krieg in Jugoslawien post festum thematisieren (Lawrence Weschler, Geraldine Brooks, Steven Galloway).
„Das mediale Interesse für dieses Thema“ so Bazdulj „ist allein von Aktualität geprägt, während wissenschaftliche Arbeiten mit einem Fokus auf den Krieg auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawien – was für diese insgesamt charakteristisch ist – sich jeweils an ein kleines spezialisiertes Publikum wenden. Literarische Werke dagegen, mit denen ich mich hier beschäftige, bemühen sich über schiere Aktualität hinaus zu gehen, richten sich an ein breiteres Publikum. Auf diese Weise eröffnen sie einen Einblick von größerer Dauerhaftigkeit und Relevanz wenn es um das Verhältnis der jeweiligen Kulturen zu den Kriegen in Jugoslawien geht, in denen diese Arbeiten entstanden.